Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche, manuelle Therapie, die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen dient. Hierbei arbeitet der Therapeut mit seinen Händen, um die Einschränkungen des Körpers durch sanftes Ertasten und Fühlen genau zu diagnostizieren und anschließend zu behandeln. Ziel einer Osteopathiebehandlung ist nicht die Bekämpfung einer Krankheit oder eines Symptoms, sondern vielmehr die Funktionsstörungen und Blockaden, die eine Krankheit herbeiführen, begünstigen oder aufrechterhalten, zu lösen und so dem Körper zu helfen, ein Stück mehr Gesundheit zu erlangen.

Leben ist Bewegung

Bewegung ist das bedeutendste Kennzeichen und Voraussetzung für das Leben: In jedem strömenden Fluss landen Äste und Blätter die abtransportiert werden, dies ist ein natürlicher Vorgang von Auf- und Abbau. Ein Problem entsteht jedoch, wenn z.B. Felsbrocken den Durchgang versperren; das Wasser fliesst vorbei, aber der Inhalt bleibt hängen.

Das gleiche geschieht im menschlichen Körper, wo der natürliche Fluss durch Bewegungsverluste unterbrochen werden kann. Dies gilt für die großen, sichtbaren Gelenksbewegungen ebenso wie für die kleineren Bewegungen wie z.B. die Eigenbewegung des Darms, den Strom des Blutes, der Lymphe und der Gehirnflüssigkeit, sowie die Beweglichkeit jedes Organs und tatsächlich jeder einzelnen Zelle.

Von Geburt an ist der Mensch Belastungen ausgesetzt, die diese Bewegungen und damit sein Gleichgewicht beeinträchtigen können: Traumata, Unfälle, Operationen, Infektionen, falsche Ernährung, Stress, emotionale Belastungen... Die Gewebe werden dadurch schlechter durchblutet und auch der Abtransport wird behindert.

Der Osteopath versucht, mit gezielten Handgriffen, eine gute Zirkulation und Dynamik in den Körpergeweben wiederherzustellen.

Osteopathische Behandlung

Nach ausführlicher Anamnese erfolgen Diagnose und Therapie ausschließlich mit den Händen. Erfahrungsgemäß nimmt die Behandlung von Erwachsenen ca. 45-60 Minuten und die Kinderbehandlung ca. 30-45 Minuten in Anspruch.

Die Anzahl der nötigen Termine ist variabel, da viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen. Die Behandlungen erfolgen in einem Abstand von 2 bis 3 Wochen, teilweise auch länger, damit dem Körper ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um auf die Behandlung zu reagieren.

Je nach Zeitaufwand liegen die Kosten für eine Behandlung zwischen 40 und 100 Euro. Bei privaten Krankenversicherungen oder privaten Zusatzversicherungen werden die Kosten überwiegend übernommen . Die Abrechnung erfolgt über die Gebührenordnung für Heilpraktiker (GebüH). Seit 2012 erstatten auch viele gesetzliche Krankenkassen osteopathische Leistungen. Eine aktuelle Liste der Kassen und die jeweiligen Voraussetzungen finden Sie hier:

https://www.osteokompass.de/de-patienteninfo-krankenkassen.html

Osteopathie für Säuglinge und Kinder

Kinder reagieren sehr sensibel auf Störsignale ihres Körpers. Diese können beispielsweise durch eine schwere oder lang andauernde Geburt, Kaiserschnittgeburten, Stürze, Infektionen oder Operationen entstehen.

Bei Säuglingen findet man als Reaktion häufig vegetative Störungen, wie z. B. Unruhe, Erbrechen, Schlafstörungen oder auch Probleme in der motorischen Entwicklung. Beim Kleinkind können sich dann motorische und sprachliche Entwicklungsstörungen, Hyperaktivität, etc. zeigen.

Kinder befinden sich im Wachstumsprozess und können die Impulse der osteopathischen Behandlung schneller in ihre normale Entwicklung integrieren.

Je eher die Störsignale beseitigt werden, desto schneller und leichter findet ein Kind den Weg zur normalen Entwicklung.